10 Fragen an Kevin Merken, Malte Möller und Franz Herzog von 11Spielmacher

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11SpielmacherWAS GENAU DÜRFEN WIR UNS UNTER IHREM STARTUP VORSTELLEN?
In einer Gesellschaft, die immer mobiler und schnelllebiger wird, wächst auch das Bedürfnis vieler Menschen nach einer flexiblen Freizeitgestaltung. Umzüge, Pendeln und Geschäftsreisen etwa bewirken, dass sich Personen regelmäßig außerhalb ihres gewohnten sozialen Umfeldes bewegen. Gleichzeitig sind auch Netzwerke, in denen Gruppensport organisiert wird, häufig auf einen bestimmten (oft geschlossenen) Personenkreis begrenzt: z.B. Arbeitskollegen, Freunde oder Kommilitonen. In dem Moment, in dem „Sportrunden“ als solche für Dritte geöffnet werden, ermöglicht dies den bedarfsweisen Zusammenschluss verschiedener Gruppen oder die spontane Teilnahme Einzelner.

Dazu entwickeln wir die App 11Spielmacher, die im ersten Schritt zu einer Art sozialem Netzwerk für über zehn Millionen deutsche Hobbyfußballer werden soll. Hierfür stellen wir Hobbyteams kostenlos – und in einer einzigen Plattform gebündelt – alle Werkzeuge zur Verfügung, die sie benötigen, um sich effizient zu organisieren. Mit der Anwendung können Spielrunden und Mitspieler erstellt und gefunden werden: Wo und wann soll ein Spiel stattfinden, damit möglichst viele Teilnehmer partizipieren können? Und wer nimmt tatsächlich teil? Wie werde ich informiert, wenn ein für mich passendes Spiel ansteht? Darüber hinaus werden wir Sportangebote wie Soccerhallen online buch- und bezahlbar machen und es über ein innovatives Abrechnungssystem ermöglichen, dass sich Gruppen eine gemeinsame Rechnung teilen können, ohne dass ein Einzelner die Verantwortung übernimmt.

WIE IST DIE GESCHÄFTSIDEE ENTSTANDEN UND WIE FUNKTIONIERT IHR GESCHÄFTSMODELL?
Unser Projekt 11Spielmacher ist als Lösung für unser eigenes Problem entstanden: Während des Studiums waren wir mit unserem Hobby-Fußballteam jeden Sonntag auf den Bolzplätzen der Region unterwegs oder spielten unter der Woche mit Kollegen und Kommilitonen nach der Arbeit oder Uni in den lokalen Soccerhallen. Währenddessen erlebten wir es immer wieder, dass Mitspieler wegzogen, z.B. weil sie einen neuen Job hatten oder den Studienort wechselten. Wir mussten über kurz oder lang also neue Mitspieler finden.

Gleichzeitig waren wir es, die sich um die Organisation unserer Truppe kümmerten. Wir mussten Termine abstimmen, auf den verschiedensten Kanälen wie Facebook, Whatsapp, E-Mail, Telefon, Flurfunk – gefühlt manchmal sogar über Rauchzeichen – kommunizieren und im Winter Indoor-Plätze in Soccerhallen meist telefonisch buchen und später bei den einzelnen Mitspielern mit Hilfe von Strichlisten das Kleingeld dafür einsammeln.

Leider fanden wir kein Angebot, das diese beiden Probleme wirklich clever lösen konnte und so reifte aus dem eigenen Hobby nach und nach die Geschäftsidee.

Die Nutzung unserer App ist für die Organisation und Vernetzung von offenen oder geschlossenen Fußballrunden grundsätzlich kostenlos. Unsere wichtigste Einnahmequelle werden die Gebühren bzw. Provisionen sein, die wir für die Vermittlung von Spielern an kommerzielle Sportangebote wie Soccerhallen erhalten. Wir können uns darüber hinaus sehr gut vorstellen, mit einem starken Partner, etwa aus dem Sport- oder Gesundheitsbereich zusammenzuarbeiten, dessen Inhalte wir auf unserer Plattform exklusiv platzieren, ohne unsere Nutzer mit unpassender, störender Werbung zu nerven.

WER SIND DIE GRÜNDER, WAS HABEN SIE VORHER GEMACHT UND WIE HABEN SIE ZUEINANDER GEFUNDEN?
Das Kernteam von 11Spielmacher besteht aus drei Gründern. Kevin Merken und Malte Möller kennen sich aus ihrer Studienzeit, haben mehrere Jahre gemeinsam gewohnt und gekickt. Franz Herzog lernten die beiden im vergangenen Jahr über founderio, ein Netzwerk für Startups und Gründer, kennen. Die Idee gefiel und die Chemie stimmte. So starteten wir gemeinsam ins Abenteuer Startup.

Kevin Merken ist der Betriebswirt in unserer Mannschaft. Er hat ein duales Studium in Logistikmanagement hinter sich und bringt bereits Gründungserfahrung mit, da er drei Jahre lang den Aufbau eines DHL-Spinoffs von Anfang an mitbegleitete.

Franz Herzog begann seine Karriere mit der Programmierung von Mikrocontrollern, ehe der gebürtige Österreicher die Webentwicklung für sich entdeckte, um seine unerschöpflichen kreative Ader ausleben zu können.

Malte Möller hat Technikjournalismus, PR sowie Technik- und Innovationskommunikation studiert, und unter anderem für verschiedene Tageszeitungen und ein großes Digital- und Außenwerbeunternehmen gearbeitet.

WAS WAREN DIE GRÖßTEN HÜRDEN AUF DEM WEG ZUR GRÜNDUNG?
Die größte Hürde sind für uns eher die vielen kleinen potenziellen Stolpersteine in Summe. Gerade in überschaubaren Teams kann sich niemand auf eine bestimmte Tätigkeit beschränken. Manchmal begegnet man Themen, für die man keinen absoluten Experten in der eigenen Mannschaft hat. Umso wichtiger sind für uns unsere Mentoren und ein starkes Netzwerk aus Experten und Partnern. Diese finden wir in unserer ehemaligen Hochschule, genau wie im Startup-Inkubator, in dem wir hier in Köln untergekommen sind oder im Freundes- und Familienkreis.

Bei der Vielzahl an Herausforderungen ist es wichtig, zum richtigen Zeitpunkt den Fokus auf das richtige und wichtige Thema zu setzen – Stichwort: Prioritäten setzen. Darum treffen wir uns regelmäßig, um als Team die Dringlichkeit und Relevanz der verschiedenen Themen und Arbeitsbereiche im Hinblick auf unsere Projektziele Monat für Monat neu zu definieren.

WIE FINANZIEREN SIE IHR STARTUP?
Für das Projekt 11Spielmacher konnten wir uns für unser erstes Jahr ein EXIST-Gründerstipendium sichern. Das ermöglicht es uns seit Mitte des Jahres in Vollzeit am Projekt arbeiten zu können. Aber wir sind gerade dabei, uns um eine Anschlussfinanzierung ab der Mitte nächsten Jahres zu kümmern. Entsprechend wichtig wird für uns ein erster Proof of Concept unseres MVP in den kommenden Monaten.

WER SIND IHRE MITBEWERBER UND WIE GRENZEN SIE SICH VON IHNEN AB?
11Spielmacher ist in verschiedenen Märkten unterwegs. Es gibt klassische generelle Communities, Angebote für die Sport-Organisation, Sport-Marketing-Organisationen sowie Anbieter von Booking-Software oder Portalen.

Die meisten Mitbewerber sind nur in einem dieser Bereiche vertreten. Bislang organisieren sich viele Fußballrunden beispielweise über Communities und Tools wie Facebook oder doodle, die nicht auf Sportorganisation spezialisiert sind. Auf der anderen Seite gibt es verschiedene Angebote, über die sich Vereinsangehörige organisieren können oder mit denen sich spontan Mitstreiter für verschiedene Freizeitaktivitäten finden lassen. Diese Angebote sind aber weder für den Hobbybereich noch für eine längerfristige Verwaltung von Spielrunden interessant. Im Bereich Booking bieten die meisten Anbieter tatsächlich lediglich Buchungstools für den stationären oder auch plattformbasierten Gebrauch an, verknüpfen diese Leistung jedoch nicht effizient mit anderen Services.

Uns unterscheidet, dass wir mit unserem Angebot verschiedene Teilmärkte abdecken. Wir möchten für den Hobbybereich den gesamten Prozess der Organisation übernehmen. Angefangen von der Idee, Sport zu treiben, über die Organisation bis hin zur Buchung. Gleichzeitig können wir so z.B. Soccerhallen bei ihrer Vermarktung unterstützen.

WIE WOLLEN SIE IHR STARTUP BEKANNT MACHEN?
Genau wie nach Rom führen bekanntlich viele Wege zum Kunden. Auch wir setzen auf mehr als einen Kanal, um 11Spielmacher bekannt zu machen. Neben PR und klassischem Online-Marketing über bezahlte Werbung und soziale Medien setzen wir auch auf Direktmarketing, um bestimmte Multiplikatoren zu erreichen wollen. Dabei konzentrieren wir uns zunächst auf regionale Zielmärkte, um das Erreichen einer kritischen Masse sicherzustellen.

Von besonderer Bedeutung sind für uns allerdings auch Partnerschaften, etwa mit Soccerhallen, Tageszeitungen oder Sportnetzwerken, denen wir anbieten können, Teile unseres Services für ihre regionalen Angebote kostenlos in ihre Webseiten zu integrieren.

WO STEHEN SIE MIT IHREM STARTUP IN EINEM JAHR?
Wir werden alles dafür tun, unser Angebot in den kommenden Monaten zu testen und es entsprechend der Bedürfnisse unserer Kunden zu optimieren. Dabei möchten wir diese ins Boot – oder besser aufs Feld – holen, indem wir uns bei der Implementierung neuer Features an regelmäßigen User-Votings orientieren.

Über diesen Weg werden wir uns von Köln über NRW in ganz Deutschland als führendes Netzwerk für Hobbyfußballer etablieren. In den Ballungsräumen und hoffentlich darüber hinaus sollen Hobbykicker
an jedem Tag die Möglichkeit haben, gegen den Ball zu treten. In einem Jahr werden zahlreiche Soccerhallen über 11Spielmacher buchbar sein und auch andere Sportarten können dann langsam im unseren Fokus rücken.

WELCHE TIPPS/RATSCHLÄGE WÜRDEN SIE GRÜNDERN MIT AUF DEN WEG GEBEN?
Frank Thelen hat vor einigen Tagen auf der StartupCon in Köln geäußert, dass „Gründen nicht witzig“ sei. Was er sicherlich meinte ist, dass viele andere Dinge in den Hintergrund rücken (müssen), wenn man ein Gründungsprojekt ernsthaft angeht. Dessen sollten sich alle potenziellen Gründer bewusst sein. Umso wichtiger ist es, in der Gründungsphase Pausen und kleine wie größere Erfolge – seien es erreichte Meilensteine, erfolgreiche Pitches oder auch nur gute Gespräche – bewusst zu genießen, ohne sich darauf auszuruhen. Es geht immer weiter…

WAS SPRICHT FÜR UND WAS GEGEN EINE GRÜNDUNG IM SPORTBUSINESS?
Wenn man sich selbst in irgendeiner Form im Sport zu Hause fühlt, spricht überhaupt nichts dagegen, diese Berufung zum Beruf machen zu wollen. Das „Sportbusiness“ als solches ist sicherlich ein dynamischer Markt, der in den vergangenen Jahren stetig gewachsen ist. Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass sich dieser Trend nicht fortsetzen wird. Wir gehen davon aus, dass die verschiedenen Bereiche dieses Marktumfeldes noch weiter zusammenwachsen und voneinander profitieren werden und sich das Bedürfnis der Nutzer nach Flexibilität weiter verstärkt. Das ist ein tolles Umfeld für neue Konzepte und Ideen.

VIELEN DANK FÜR IHRE UNTERSTÜTZUNG!

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