10 Fragen an Dr. Jonas Leder von der Kanzlei von appen | jens legal

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Dr  Jonas LederStellen Sie sich, Ihren aktuellen Job und Ihr Unternehmen/Ihre
Institution vor.

Vielen Dank für Eure Interviewanfrage. Mein Name ist Jonas Leder. Ich bin als Rechtsanwalt in der auf Sportrecht spezialisierten Kanzlei von appen | jens legal tätig. Wir beraten im Bereich des kommerziellen Sports. Unsere Tätigkeit umfasst vielschichtige Themengebiete wie Sponsoring, die Ausgestaltung von Events sowie die Vermarktung von TV-Rechten in verschiedenen Sportarten wie Fußball, Basketball, Handball oder Tennis.

Wir beraten also in allen Fragen, die anlässlich einer Sportveranstaltung entstehen. Nimmt man z.B. eine Boxveranstaltung, so sind eine Vielzahl von Verträgen abzuschließen. Dies fängt bei der Anmietung der Halle an, führt über das Catering zum Ticketing und Sponsoring. Des Weiteren ist z.B. die TV-Vermarktung zu regeln. Nicht zu vergessen sind natürlich die Verträge mit den Promotern und den jeweiligen Boxern. Es herrscht also ein großer Beratungsbedarf, den wir mit unserer Kanzlei abdecken.

 

Was sind die Hauptaufgaben in Ihrem aktuellen Job? Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei Ihnen aus?

Unsere Kanzlei ist eine der wenigen Kanzleien in Deutschland, die ausschließlich in der Sportbranche tätig ist. Ich berate dabei maßgeblich die Rechtehalter in Vermarktungsfragen. Dies umfasst die Ausgestaltung von Sponsoring- und Agenturverträgen. Spannend sind die Transferphasen. Hier erstellen wir die Anstellungsverträge mit den jeweiligen Spielern und die Transferverträge zwischen den Vereinen. Einzelsportler oder Unternehmen beraten wir bei Testimonialverträgen.

Ein weiterer Schwerpunkt meiner Tätigkeit liegt im gewerblichen Rechtschutz. Die Vereine investieren viel Geld in den Aufbau ihrer Marken. Beim Schutz der Marken kommen wir dann ins Spiel, d.h. wir setzen die Rechte der Vereine gegen Dritte durch, die z.B. nicht lizenzierte Merchandise-Artikel auf den Markt bringen.

 

Welchen Karriereweg haben Sie eingeschlagen um dorthin zu kommen, wo Sie heute sind?

Ich habe an der LMU in München sowie an der UWA in Perth, Australien, Rechtwissenschaften studiert. Während meins Referendariats konnte ich bei internationalen Kanzleien in München sowie in New York viele praktische Fähigkeiten im Wirtschaftsrecht erwerben.

Mein Berufsstart hatte ich dann als Rechtsanwalt bei der Bewerbungsgesellschaft München 2018. Diese war zuständig für die Bewerbung um die Olympischen und Paralympischen Winterspiele im Jahr 2018. Das war eine spannende Zeit, während der ich viel Erfahrung sammeln und nachhaltige Einblicke in die internationale Sportwelt gewinnen konnte. Berufsbegleitend habe ich meine Doktorarbeit geschrieben.

 

Welche Fähigkeiten sind in Ihrem aktuellen Job gefragt?

Kommunikative Fähigkeiten sind von großer Bedeutung. Es ist wichtig, wirtschaftlich komplexe Zusammenhänge schnell zu verstehen und diese verständlich in einem Vertrag umzusetzen. Darüber hinaus muss man die Branche und ihre Besonderheiten kennen.

 

Was sind die wichtigsten Eigenschaften, die ein Sportmanager braucht?

Eine Vision!

Um diese umzusetzen, braucht man:

  • Branchenkenntnisse
  • Kommunikationsstärke
  • Strategische und konzeptionelle Fähigkeiten
  • Ein gutes Team und die Fähigkeit, Teil dieses Teams zu sein
  • Aktives Networking

 

Was war aus Ihrer Sicht die wichtigste Weichenstellung zu Beginn Ihrer Laufbahn?

Besonders geprägt hat mich sicherlich die Olympiabewerbung Münchens. Die Tätigkeit war mehr als ein Job. Man war Teil einer großartigen Mannschaft. Und leider musste man dabei auch die Erfahrung machen, dass man im Sport trotz einer guten Leistung verlieren kann. Umso mehr hoffe ich, dass die Stadt Hamburg mit ihrer Bewerbung langfristig erfolgreich sein wird.

 

Welche Tipps/Ratschläge würden Sie Kandidaten geben, die sich für eine Karriere im
Sportmanagement interessieren?

Juristen, die den Weg in die Sportbranche suchen, sollten sich frühzeitig bemühen, tiefere Einblicke in diese zu erhalten. Hierbei bietet es sich an, z.B. einzelne Stationen im Referendariat bei einem Verband oder einem Verein zu absolvieren. Auch wir bieten jungen Kollegen die Möglichkeit an, während des
Referendariats bei uns mitzuarbeiten. Durch die aktive Einbindung der Referendare in die Kanzleiarbeit können erste Erfahrungen gesammelt und Kontakte geknüpft werden.

 

Was spricht für und was gegen einen Job im Sportbusiness?

Ein dynamisches Umfeld mit vielen motivierten und interessanten Leuten. Reizvoll ist dabei sicher auch die Vielfältigkeit an Themen und Projekten.

Es ist kein Nine-to-Five-Job. Man muss sich auch bewusst sein, dass wirtschaftlicher und sportlicher Erfolg oft nahe beieinanderliegen. Wenn die elf Jungs es auf dem Platz nicht packen, wird es auch für das Team dahinter schwer.

 

Was war das Highlight in Ihrer bisherigen Karriere?

Es gibt eine Vielzahl von tollen Erfahrungen, die ich nicht missen möchte. Ein Highlight war sicherlich die Zeit der Olympiabewerbung, in der es viele bedeutsame Momente wie den Besuch der Evaluierungskommission oder den emotionalen Tag der Entscheidung gab.

Große Zufriedenheit empfinde ich auch immer dann, wenn man wichtige Verhandlungen, z.B. für einen neuen Hauptsponsor erfolgreich begleiten und zum Abschluss bringen kann.

 

Wie stellen Sie sich Ihren weiteren Karriereweg vor?

Ich freue mich auf weitere spannende Projekte und die Möglichkeit, meine Kenntnisse und Fähigkeiten dabei einzusetzen.

 

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