10 Fragen an Jan Fritsche vom Deutschen Fußball-Bund

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Sportmanager Jan Fritsche vom DFB bei seinem SportjobStellen Sie sich, Ihren aktuellen Job und Ihre Hauptaufgaben vor.

Mein Name ist Jan Fritsche, ich bin 35 Jahre alt und bin aktuell Team-Manager der U19-Nationalmannschaft.

Meine Hautaufgaben sind:
• Organisation, Planung und Durchführung von Länderspielen, Trainingslagern, Lehrgängen, Leistungstests
• Kommunikation mit Vereinen, Verbänden, FIFA, UEFA
• Vorreisen, Planung und Begleitung bei Europa- bzw. Weltmeisterschaften sowie bei Länderspielen im Ausland
• Budgetplanung, -erstellung, und -kontrolle
• Zusammenarbeit und Abstimmung mit allen relevanten Partnern und Dienstleistern (Reisebüro, Speditionen, adidas, Hotels, Sportschulen, etc…)

Welchen Karriereweg haben Sie eingeschlagen um dorthin zu kommen, wo Sie heute sind?
Ich habe von 1999 bis 2004 an der FH Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement studiert. Meine Praxissemester während des Studiums habe ich bei Jochen Schweizer und bei Hertha BSC absolviert. Bei Hertha BSC habe ich auch meine Diplomarbeit zum Thema Qualitätsmanagement im Bereich Stadionsicherheit geschrieben. Nach Abschluss meines Studiums habe ich mich dann unter anderem bei dem WM OK 2006 im Bereich Sicherheit beworben. Nach einen Auswahlverfahren wurde ich dann zum 01.01.2005 beim Organisationskomitee für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 eingestellt. Während dieser Zeit war ich für die Sicherheit aller Hotels, Mannschaftsquartiere und Trainingsstätten verantwortlich und habe für diesen Bereich für die FIFA das Sicherheitskonzept geschrieben. Zudem habe ich den Confed Cup 2005 begleitet und war hauptverantwortlich für die Sicherheit des Final Draw 2005 in Leipzig.

Nach Beendigung der WM bin ich direkt zum DFB in den Bereich Talentförderung gewechselt. Kurz darauf hat Matthias Sammer noch einen Team-Manager für die Junioren-Nationalmannschaften gesucht. Auf Empfehlung von Helmut Sandrock (aktuell Generalsekretär DFB) hat Herr Sammer mir dann die Position angeboten, welche ich bis heute ausübe.

Stellen Sie kurz Ihr Unternehmen/Ihre Institution vor.
Der Deutsche Fußball-Bund wurde vor 112 Jahren in Leipzig gegründet und ist aktuell mit 6,8 Millionen Mitgliedern der größte Sportfachverband der Welt. Unter dem Dach des DFB sind 5 Regionalverbände und 21 Fußball-Landesverbände organisiert. Die DFB-Zentrale In Frankfurt untergliedert sich in 5 Direktionen mit 12 Abteilungen, welche den Fußball von der Amateurklasse bis zur 3.Liga organisieren. Aushängeschilder des DFB sind der DFB-Pokal sowie die Fußball A-Nationalmannschaft.

Welche Fähigkeiten sind in Ihrem aktuellen Job gefragt?
Organisationstalent, Kommunikationsfähigkeit, Ausdauer und vor allen Dingen Flexibilität. Immer wenn man in diesem Job denkt jetzt läuft es, dann kommt garantiert irgendetwas dazwischen…

Was sind die wichtigsten Eigenschaften, die ein Sportmanager braucht?
Wie bereits in der vorherigen Frage erwähnt Organisationstalent und die Fähigkeit sich immer wieder auf neue Gegebenheiten und Umstände einstellen zu können.

Was war aus Ihrer Sicht die wichtigste Weichenstellung zu Beginn Ihrer Laufbahn?
Ein entscheidender Punkt auf diesem Weg war mit Sicherheit die Entscheidung eine Diplomarbeit im Bereich Sportsicherheit zu schreiben. Nicht zuletzt hat mir diese Entscheidung den Weg zum DFB geebnet.

Welche Tipps/Ratschläge würden Sie Kandidaten geben, die sich für eine Karriere im Sportmanagement interessieren?
Empfehlenswert sind immer Praktika (am besten schon während des Studiums), um einen Einblick in das Sportmanagement, den Verein, die Agentur oder die Organisation zu erhalten. Die Erfahrungen und Eindrücke die man während eines Praktikums sammelt helfen einem, bei der „Geschmackbildung“ und ebnen einem vielleicht schon früh einen Weg, um durch die Kontakt einen späteren Einstieg in eine festes Arbeitsverhältnis zu schaffen.

Was spricht für und was gegen einen Job im Sportbusiness?
Dafür sprechen bestimmt die Menschen, die Abwechslung und das Sportgeschäft an sich. Dagegen könnte sprechen, dass der Einstieg nicht immer leicht ist und man heutzutage wahrscheinlich ein wenig Durchhaltevermögen benötigt, um in seinen Traum-Job zu kommen.

Was war das Highlight in Ihrer bisherigen Karriere?
Da gibt es mehrere. Natürlich die WM 2006 mit dem Finale in Berlin. So nah den Mannschaften und der Organisation eines der größten Sportereignisse der Welt ist definitiv ein Highlight.
Im weiteren Verlauf meiner Karriere der Gewinn der U17-Europameisterschaft mit Spielern wie Mario Götze oder Marc-André ter Stegen, welche ich drei Jahre begleiten durfte, aber auch die anschließende U17-WM in Nigeria.

Wie stellen Sie sich Ihren weiteren Karriereweg vor?
Ich möchte noch 1-2 Jahre in diesem Bereich arbeiten. Vielleicht kommt auch noch einmal die Chance die U21 zu übernehmen oder im Büro der A-Nationalmannschaft zu arbeiten. Aufgrund meiner jahrelangen Kontakte zu Bundesligavereinen kann ich mir aber auch vorstellen, eine Tages für einen Verein zu arbeiten.

Vielen DANK für das Interview!

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