10 Fragen an Jörg Wassmann vom 1. FC Kaiserslautern e.V.

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Mein Name ist Jörg Wassmann, ich bin 30 Jahre jung und arbeite seit Sommer 2012 in der neu geschaffenen Position als Referent für Vertragswesen beim 1. FC Kaiserslautern e.V., welcher aktuell in der zweiten Fußballbundesliga spielt und den sportlichen Wiederaufstieg anpeilt.

Als studierter Sportmanager mit hoher Affinität zum Fußball habe ich nach fünf lehrreichen und erfolgreichen Jahren als Prokurist bei der BG Göttingen in der Basketball Bundesliga im Sommer vergangenen Jahres eine neue berufliche Herausforderung gesucht und schließlich in der Pfalz gefunden.

Der 1. FC Kaiserslautern ist ein ganz besonderer Verein im deutschen Profifußball. Der FCK symbolisiert wie kein anderer Verein seit über 110 Jahren die vielschichtige Geschichte des deutschen Fußballs. Tradition, Leidenschaft und Respekt sind Werte für die der vierfache Deutsche Meister weit über die Grenzen der Republik bekannt ist. Als Traditionsverein mit dem Anspruch der ständigen Erneuerung und Weiterentwicklung habe ich beim FCK eine neue berufliche Herausforderung gefunden und möchte meinen Beitrag zur weiteren Professionalisierung des Vereins leisten, um somit kurz- und mittelfristig die Voraussetzungen für wirtschaftlichen und sportlichen Erfolg zu schaffen.

Was sind die Hauptaufgaben in Ihrem aktuellen Job? Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei Ihnen aus?
Zu meinen wichtigsten Aufgaben gehört vor allem die Schaffung von optimalen Strukturen für die Vertragsplanung, -erstellung, -verhandlungen, -umsetzung, -dokumentation, -verwaltung, -archivierung sowie dem nachgelagerten Vertragscontrolling. Zielsetzung ist es, ein funktionierendes Vertragsmanagement im Verein zu etablieren und permanent weiterzuentwickeln. Die Themengebiete sind dabei sehr vielseitig, da viele Querschnittsthemen durch das Vertragsmanagement angesprochen werden.

Weiterhin gehört die Verbesserung von Ausschreibungs- und Einkaufsprozessen inkl. der Begleitung des Dienstleister-/Lieferantenwechsels zu meinen Hauptaufgaben.

Neben den genannten Verantwortungsbereichen kommen weitere strukturschaffende Projektaufgaben hinzu.

Welchen Karriereweg haben Sie eingeschlagen um dorthin zu kommen, wo Sie heute sind?
Nach meinem Abitur habe ich an der Georg-August-Universität Göttingen „Internationales Sportmanagement“ (Magister Artium: Betriebswirtschaftslehre und Sportwissenschaft) studiert und im Februar 2009 erfolgreich abgeschlossen. Während des Studiums habe ich durch diverse Praktika, u.a. VfL Wolfsburg, FIFA WM 2006 Organisationskommitee, BG Göttingen, World Games, Landesportbund, erste praktische Erfahrung gesammelt. Meine Magisterarbeit habe ich in Zusammenarbeit mit und über den VfL Wolfsburg geschrieben. Parallel zu meinem Studium habe ich im Juli 2007, aufgrund eines früheren Praktikums, die Chance bekommen, beim Basketball Bundesliga Aufsteiger BG Göttingen eine Anstellung anzutreten. Dank der Unterstützung meiner Kommilitonen und meines Arbeitsgebers konnte ich neben meinem Vollzeitjob mein Studium erfolgreich beenden.

Bei der BG Göttingen war ich insgesamt fünf Jahre lang in verantwortungsvoller Position tätig. Ich habe die einmalige Chance erhalten, die Entwicklung vom Start-up-Unternehmen hin zur professionellen Spielbetriebsgesellschaft aktiv mitzugestalten. Durch die Tätigkeit konnte ich tiefgreifende Erfahrungen und Kenntnisse in allen Geschäftsbereichen sammeln. Zuletzt war ich als Prokurist für die Bereiche Organisation (Leitung der Geschäftsstelle sowie Event/Spieltagorganisation) und Merchandising/Marketing hauptverantwortlich sowie als zentrale Schnittstelle für die ausgelagerte Finanzbuchhaltung tätig.

Im Sommer 2012 hat es mich aufgrund der oben geschilderten Gründe nun in die Pfalz zum 1. FC Kaiserslautern verschlagen.

Welche Fähigkeiten sind in Ihrem aktuellen Job gefragt?
In meinem Job sind vor allem eine strukturierte und ergebnisorientierte Arbeitsweise, analytisches und strukturelles Denken, Verhandlungsgeschick und Zielstrebigkeit gefragt. Durch meine bisherige Berufserfahrung in der Fußball- und Basketball Bundesliga habe ich gelernt, diese Fähigkeiten auch in Stresssituationen anzuwenden.

Was sind die wichtigsten Eigenschaften, die ein Sportmanager braucht?
Eine genaue Definition der wichtigsten Eigenschaften, die ein Sportmanager braucht, ist aus meiner Sicht nicht ohne weiteres möglich. Diese hängen konkret vom Wirkungskreis und dem Umfeld der jeweiligen Position ab. Flexibilität, Zuverlässigkeit, Zielstrebigkeit, Führungs- und Kommunikationsstärke sowie die Pflege des persönlichen Netzwerkes sind dabei wichtige Faktoren.

Was war aus Ihrer Sicht die wichtigste Weichenstellung zu Beginn Ihrer Laufbahn?
Die wichtigste Weichenstellung ist aus meiner Sicht das frühzeitige Sammeln von praktischer Erfahrung im Rahmen des Studiums. Die theoretischen Grundlagen müssen durch praktische Erfahrungen belegt und gefestigt werden. Ohne praktische Erfahrungen ist es für einen Absolventen schwer, einen Berufseinstieg in der Sportbranche zu finden.

Meinen Berufseinstieg habe ich ebenfalls einem früheren Praktikum und den dabei geschlossenen Kontakten zu verdanken.

Welche Tipps/Ratschläge würden Sie Kandidaten geben, die sich für eine Karriere im Sportmanagement interessieren?
Ich kann jedem Bewerber nur empfehlen, sich im Rahmen des Studiums so viel wie möglich praktische Erfahrungen anzueignen sowie sich ein persönliches Netzwerk, welches kontinuierlich gepflegt werden muss, aufzubauen.

Was spricht für und was gegen einen Job im Sportbusiness?
Für einen Job im Sportbusiness sprechen die emotionalen und leidenschaftlichen Momente im Rahmen des sportlichen Wettkampfs, das große öffentliche Interesse sowie die abwechslungsreichen Aufgabengebiete.

Eine Grundvoraussetzung im Sportbusiness ist vor allem die zeitliche Flexibilität. In unserer Branche muss man ständig auf neue Situation und Einflüsse reagieren, so dass ein „Dienst nach Vorschrift“ im Sportbusiness nicht möglich ist.

Was war das Highlight in Ihrer bisherigen Karriere?
Das Highlight meiner bisherigen Karriere ist die hauptverantwortliche Organisation der Ausrichtung des Europapokalfinales „EuroChallange Final Four“ der FIBA EuroChallenge im Jahr 2010, in einer der außergewöhnlichsten Spielstätten Deutschlands, der Lokhalle Göttingen (altes Industriedenkmal) zu nennen. Neben der erfolgreichen Ausrichtung, welche neue Maßstäbe gesetzt hat, ist es meinem teilnehmenden Verein – der BG Göttingen – gelungen, das Europokalfinale in heimischer Halle zu gewinnen. Der Titelgewinn stellt den letzten internationalen Triumph einer deutschen Mannschaft im europäischen Vereinsbasketball dar. Ich bin stolz und dankbar dafür, die Chance erhalten zu haben, diesen Titelgewinn hautnah begleiten und mitgestalten sowie mich in das „goldene Buch“ der Stadt Göttingen eintragen zu dürfen.

Wie stellen Sie sich Ihren weiteren Karriereweg vor?
Nachdem ich alle Höhen und Tiefen in verantwortungsvoller Position bei der BG Göttingen erleben durfte, möchte ich nun beim 1. FC Kaiserslautern in der Fußballbundesliga meine Erfahrungen sammeln und mich persönlich weiterentwickeln.

Mittel- und langfristig möchte ich weiterhin erfolgreich als Führungskraft in der Sportbranche arbeiten und an meiner Wirkungsstätte viel bewegen

Vielen DANK für das Interview!

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