10 Fragen an Katharina Schuler von New Yorker

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Foto Katarina Schuler

Stellen Sie sich, Ihren aktuellen Job und Ihr Unternehmen/Ihre Institution vor.

Mein Name ist Katharina Schuler, ich bin 29 Jahre alt und habe 2012 den Master of Science in Prozessmanagement in einem dualen System an der TH Mittelhessen erlangt. Parallel und auch noch anschließend war ich für den Basketball-Bundesligisten GIESSEN 46ers im Bereich Marketing und Sales tätig. Nach drei Jahren im professionellen Sport habe ich die „Seiten gewechselt“ und als Projektmanagerin im Bereich Sponsoring bei dem internationalen Young-Fashion-Label NEW YORKER angefangen. Aktuell bin ich als Teamkoordinatorin für diesen Bereich verantwortlich. NEW YORKER ist mit aktuell über 1.000 Filialen in 39 Ländern einer der führenden deutschen Textilhersteller weltweit und beschäftigt zurzeit mehr als 16.000 Mitarbeiter. Sponsoring spielt in der Unternehmenskultur eine wichtige Rolle. Hierbei liegt das Hauptaugenmerk auf langfristigen Engagements, sowohl mit internationaler als auch regionaler Ausrichtung.

 

Was sind die Hauptaufgaben in Ihrem aktuellen Job? Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei Ihnen aus?

Meine Hauptaufgabe besteht in der Koordination der einzelnen Projekte und Veranstaltungen aus den Bereichen Sport, Kultur und Soziales inklusive der damit einhergehenden Personal- und Budgetverantwortung. Damit verbunden sind außerdem die Teamführung und die strategisch-langfristige Planung der Sponsoring-Engagements. Neben diesen projektübergreifenden Aufgaben fallen aber trotzdem noch operative Umsetzungsthemen und Projektleitungen in meinen Bereich.

Aus den genannten Gründen besteht ein typischer Arbeitstag auch aus vielen Meetings und Telefonaten.

 

Welchen Karriereweg haben Sie eingeschlagen um dorthin zu kommen, wo Sie heute sind?

Für mich stand schon immer fest, dass ich „etwas mit Sport machen will“. Allerdings wollte mein Vater, dass ich erst mal etwas „Richtiges“ mache und so habe ich mein Bachelor-Studium bei der Continental Automotive GmbH absolviert. Heute bin ich dafür wirklich sehr dankbar, denn so konnte ich eine solide Grundausbildung genießen, bevor ich mich den speziellen Herausforderungen des Sportmanagements gestellt habe.

 

Welche Fähigkeiten sind in Ihrem aktuellen Job gefragt?

In meinem Job als Teamkoordinatorin benötigt man vor allem ein großes organisatorisches Talent. Wir planen, organisieren, koordinieren und kontrollieren in diesem Jahr über 25 Projekte und Veranstaltungen. Dabei ist es für den Erfolg von entscheidender Bedeutung den Überblick nicht zu verlieren und auf spontane Änderungen flexibel reagieren zu können.

Im Umgang mit den einzelnen Teammitgliedern, aber auch mit externen Partnern bzw. Dienstleistern ist, neben der Teamfähigkeit (sollte eigentlich nicht mehr erwähnt werden müssen) eine ausgeprägte soziale und interkulturelle Kompetenz und Einfühlungsvermögen unumgänglich.

 

Was sind die wichtigsten Eigenschaften, die ein Sportmanager braucht?

Das Talent eines Sportmanagers muss sein, dass er die unterschiedlichsten Menschen von einer Sache begeistern und auch ihre Leidenschaft entfachen kann.

Da gerade bei großen Sportevents immer unvorhersehbare Dinge geschehen, muss er zudem enorm belastbar sein und die wildesten Herausforderungen mit absoluter Ruhe meistern. Nur so kann man schnell, flexibel und lösungsorientiert agieren. Eine kunden- und serviceorientierte Denkweise ist darüber hinaus bei der täglichen Entscheidungsfindung unabdingbar.

 

Was war aus Ihrer Sicht die wichtigste Weichenstellung zu Beginn Ihrer Laufbahn?

Nach meinem Bachelor-Abschluss musste ich mich, auf Grund unterschiedlicher Umstände, leider zwischen dem MBA in Sportmanagement in Jena und dem Job bei den GIESSEN 46ers entscheiden. Ich habe damals die Berufserfahrung bevorzugt und es zu keiner Zeit bereut. Die Praxis bietet Herausforderungen auf die dich kein Studium der Welt vorbereiten kann.

 

Welche Tipps/Ratschläge würden Sie Kandidaten geben, die sich für eine Karriere im Sportmanagement interessieren?

Man sollte sich selbst fragen, ob man die Leidenschaft für den privaten Freizeitsport auch auf den Job übertragen kann. Beantwortet man diese Frage mit „Nein“ dann sollte man vom Sportmanagement absehen. Alle anderen Eigenschaften kann man irgendwie erlernen, aber ohne Leidenschaft wird man in dieser Branche nicht lange überleben!

 

Was spricht für und was gegen einen Job im Sportbusiness?

Zuerst einmal muss einem bewusst sein, dass Sportmanagement niemals nur ein einfacher „9 to 5“ Job ist und über die normalen Arbeitszeiten hinaus geht. Das bedeutet gleichzeitig Fluch und Segen.

Um erfolgreich zu sein, muss man sich dem Sportmanagement zu 100% verschreiben – da kann es dann schon mal vorkommen, dass private Dinge auf der Strecke bleiben. Wer sich durch den Job selbstverwirklichen will, ist im Sportmanagement richtig. Wer aber seine persönliche Erfüllung im Privaten und in seiner Freizeit finden möchte, sollte sich für eine andere Branche entscheiden.

Aber für die erbrachten „Opfer“ sammelt man auf der anderen Seite unbezahlbare Erfahrungen, trifft viele interessante Menschen, wird in der persönlichen Entwicklung positiv geprägt und es wird nie langweilig. Einfach ausgedrückt: von der Arbeit im Sportmanagement profitiert man ein Leben lang!

 

Was war das Highlight in Ihrer bisherigen Karriere?

Jedes Event ist auf seine Art und Weise ein neues Highlight, denn man kann zwar alles bis ins kleinste Detail durchplanen, aber die Praxis hält immer noch diverse Überraschungen bereit.

Was ich aber nie vergessen werde, sind zwei Situationen: erstens der Sieg von Gießen gegen die Übermacht aus Bamberg 2011 nach einem Buzzer Beater (vorher war uns das Ticketsystem an der Abendkasse ausgefallen und wir mussten die Tickets mit der Hand schreiben) und zweitens, erst kürzlich der Gewinn des Eurobowls, quasi die Champions League im American Football, durch die NEW YORKER Lions. Nach einer knappen Niederlage im Vorjahr haben wir das Finale nach Braunschweig geholt und somit alles auf eine Karte gesetzt. Diese Risikobereitschaft wurde belohnt!

Egal wie stressig die Planung und Organisation im Vorfeld waren, wenn sich nach solchen sportlichen Erfolgen alle in den Armen liegen, weiß man, dass sich jeder einzelne „Schweißtropfen“ gelohnt hat.

 

Wie stellen Sie sich Ihren weiteren Karriereweg vor?

Ich möchte meinen Horizont erweitern und viele neue Sponsoring-Engagements initiieren. Gerade in den Bereichen Kultur und Soziales will ich noch vieles lernen, sodass noch mehr Menschen begeistert werden können.

 

Vielen DANK für das Interview!

 

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