10 Fragen an Philipp Bohner von sport-auktion.de

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Bild Philipp BohnerSTELLEN SIE SICH, IHREN AKTUELLEN JOB UND IHR UNTERNEHMEN/IHRE INSTITUTION VOR.
Mein Name ist Philipp Bohner, ich bin 27 Jahre alt und Leiter der Auktionsplattform sport-auktion.de Deutschland. Die Webseite stellt die größte Plattform für Sammlerstücke aus dem Profifußball dar und vereint eine Vielzahl von Vereinsauktions-kategorien unter einem Dach. Als Partner von über 40 Vereinen und Verbänden bieten wir den Fans die Möglichkeit, exklusive Einzelstücke ihrer Lieblingsteams und -Spieler zu ersteigern.

WAS SIND DIE HAUPTAUFGABEN IN IHREM AKTUELLEN JOB? WIE SIEHT EIN TYPISCHER ARBEITSTAG BEI IHNEN AUS?
Einen „typischen“ Arbeitstag gibt es in meinem Job nicht – und das ist auch gut so. Die Tätigkeiten sind vielfältig und sehr abwechslungsreich. Zu meinen Aufgaben gehört es, die einzelnen Auktionskategorien zu verwalten und gemeinsam mit den Ansprechpartnern der Vereine das Angebot zu koordinieren. Zudem erarbeiten wir in enger Absprache mit den Clubs Konzepte zur Umsetzung sogenannter Sonder- oder Eventaktionen.

WELCHEN KARRIEREWEG HABEN SIE EINGESCHLAGEN UM DORTHIN ZU KOMMEN, WO SIE HEUTE SIND?
Bereits während meines berufsbegleitenden Bachelorstudiums im Fachbereich Sportmanagement habe ich in einem Großkonzern das Einmaleins des Sportbusiness kennengelernt. Angespornt von diesen Tätigkeiten habe ich zunächst die Bereiche Marketing und Kommunikation bei einem Karlsruher Sportverein übernommen und anschließend in einer Agentur meine Abschlussarbeit über die Vermarktung des Mittelkreises im Fußball-Sponsoring geschrieben. Diese Agentur inszeniert Sport-Großevents und ist bestens im Sportbusiness verwurzelt – das hat mir natürlich den direkten Einstieg etwas erleichtert. Über einige kleine Umwege hier in München bin ich im vergangenen Jahr zur Sportnex GmbH gekommen und habe mich bestens eingelebt. Dennoch sehe ich mich noch lange nicht am Ziel meiner „Reise“. Um mich auch akademisch weiterzubilden, absolviere ich deshalb parallel zum Job den MBA Sportmanagement an der Universität Bayreuth.

WELCHE FÄHIGKEITEN SIND IN IHREM AKTUELLEN JOB GEFRAGT?
Ich glaube, dass vor allem Zielstrebigkeit, gutes Management und Organisationstalent aber auch Kreativität und eine offene Art unabdingbar sind. Der theoretische Hintergrund sollte natürlich auch gegeben sein, aber vor allem diese Skills ebnen den Erfolg im Alltag.

WAS SIND DIE WICHTIGSTEN EIGENSCHAFTEN, DIE EIN SPORTMANAGER BRAUCHT?
Michael Jordan sagte einst „I can accept failure, everyone fails at something. But I can’t accept not trying.“ Ich bin fest der Meinung, dass man sich ehrgeizige Ziele stecken und Visionen verfolgen sollte, um erfolgreich zu sein. Zudem benötigt ein Sportmanager eine gute Selbstreflektion und Respekt vor der Leistung anderer. Gerade das Sportbusiness ist voll von „Idolen“ und „Stars“ und jeder, der in diesem Bereich (v.a. im Fußball) arbeitet, strebt ein wenig nach diesem Erfolg. Daher sollte man selbst in der Lage sein sich wieder erden und fokussieren zu können.

WAS WAR AUS IHRER SICHT DIE WICHTIGSTE WEICHENSTELLUNG ZU BEGINN IHRER LAUFBAHN?
Eine konkrete Weichenstellung kann ich hier nicht nennen. Vielleicht war es die Tätigkeit im Sportmarketing, vielleicht war es aber auch ein anderer externen Impuls. Ich habe versucht den Sportmarkt jederzeit mit offenen Augen zu betrachten und habe mich Neuem gegenüber nie verschlossen. Man sollte mit Leidenschaft und Herz an die Sache gehen und sich hinter seine Ziele und Visionen stellen.

WELCHE TIPPS/RATSCHLÄGE WÜRDEN SIE KANDIDATEN GEBEN, DIE SICH FÜR EINE KARRIERE IM SPORTMANAGEMENT INTERESSIEREN?
Über den Tellerrand blicken! Viele Absolventen verlassen die Hochschule mit einer völlig falschen Vorstellung. Ich habe mit einer Vielzahl angehender Sportmanager gesprochen und auch viele Sport(Management)-Studenten kennengelernt. Einige von ihnen gehen davon aus, dass sie sich nach einem Praktikum und zwei bis drei Praxisarbeiten schon bestens in der Sportbranche auskennen und verbauen sich durch utopische Vorstellungen sowie einer falschen Selbstreflektion einen möglichen Karriereweg. Meiner Meinung nach sollte man vor allem das Studium dazu nutzen, sich durch viele unterschiedliche Praktika sein eigenes Bild von der Vielfalt dieser faszinierenden Branche zu machen, sich in vielen verschiedenen Richtungen zu orientieren und mutig genug zu sein unter Umständen auch neue Wege zu bestreiten.

Außerdem lebt eine Karriere im Sportbereich von einem breiten und gut aufgestellten Netzwerk. Die Sportbranche ist voll von Persönlichkeiten, von Menschen mit Ecken und Kanten, die aber allesamt eine Karriere bereichern können. Wichtig ist hier aber auch eine gesunde Balance und nicht immer nur auf den eigenen Vorteil aus zu sein.

WAS SPRICHT FÜR UND WAS GEGEN EINEN JOB IM SPORTBUSINESS?
Der Sportsektor gewinnt immer mehr an Bedeutung. Aktuell macht er rund 5% des BIP aus. Im Sport zu arbeiten bedeutet in gewisser Weise auch das Hobby zum Beruf zu machen. Dies erleichtert es, sich täglich für etwas zu motivieren, für das man sich auch privat begeistern kann. Zudem ist der Sportbereich voll von interessanten Persönlichkeiten, die diese Branche ungemein bereichern.

Ob wirklich etwas gegen einen Job im Sportbusiness spricht sollten diejenigen beantworten, die sich auch tatsächlich dagegen entschieden haben. Man sollte sich dessen bewusst sein, dass man häufig dann arbeitet, wenn andere Freizeit haben – am Wochenende oder abends. Wenn dies für einen selbst und auch das private Umfeld eine Hürde darstellt, dann wird man vermutlich nicht glücklich. Zudem ist in vielen Ebenen der Sportbranche der sportliche Erfolg ein nicht zu kalkulierender Faktor, der über Erfolg oder Misserfolg richtet.

WAS WAR DAS HIGHLIGHT IN IHRER BISHERIGEN KARRIERE?
Ein absolutes Highlight war die Stadioneröffnung der Coface-Arena des 1. FSV Mainz 05. Mein damaliger Arbeitgeber hat den „Abschied aus dem Bruchweg“, das Rahmenprogramm in der „neuen Heimat“ sowie die festliche Eröffnungsfeier der Coface-Arena geplant und umgesetzt. Es waren anstrengende Wochen und viel Arbeit – aber die unfassbare Stimmung und die Gesichter der Fans haben die Anstrengung wettgemacht. Dieses Erlebnis hat bei mir und hoffentlich auch bei vielen anderen einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

WIE STELLEN SIE SICH IHREN WEITEREN KARRIEREWEG VOR?
Das ist eine sehr gute Frage. Zunächst stehen natürlich mein aktueller Job und der erfolgreiche Abschluss meines MBA im Vordergrund. Ich kann mir sehr gut vorstellen eines Tages für einen absehbaren Zeitraum in einem Premier-League Verein in England zu arbeiten. Mittelfristig möchte ich aber im deutschen Fußballoberhaus tätig sein, da ich noch enormes Potenzial im deutschen Merchandising sehe, das noch nicht von den Vereinen ausgeschöpft wird. Langfristig reizt es mich zu einem Großkonzern zurückzukehren und dort im Marketing tätig zu sein.

VIELEN DANK FÜR DAS INTERVIEW!

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